In Südkorea sind am Mittwoch die Wahlen für einen neuen Staatspräsidenten bei reger Beteiligung der Stimmberechtigten angelaufen. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Kandidatin der konservativen regierenden Saenuri-Partei, Park Geun Hye, mit dem Oppositionspolitiker Moon Jae In von der Demokratischen Einheitspartei (DUP) erwartet.
Sollte die 60-jährige Park gewinnen, würde Asiens viertgrößte Volkswirtschaft das erste Mal von einer Frau regiert. Park ist die älteste Tochter des früheren Militärdiktators Park Chung Hee. Sie lag in den letzten Umfragen leicht vorn. Doch der 59-jährige Mitte-Links-Kandidat und frühere Menschenrechtsanwalt Moon hatte zuletzt stark aufgeholt.
Bei einem Sieg Moons, der Stabschef des früheren liberalen Staatsoberhaupts Roh Moo Hyun (2003 bis 2008) war, würden die Weichen für einen erneuten Regierungswechsel nach fünf Jahren unter einem konservativen Präsidenten gestellt.
Trotz eisiger Temperaturen zeichnete sich eine rege Beteiligung ab. Sieben Stunden nach Öffnung der Wahllokale lag die durchschnittliche Beteiligung bei 45,3 Prozent und damit deutlich höher als bei der Wahl 2007, wie die staatliche Wahlkommission mitteilte. Nach der Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr (10.00 Uhr MEZ) werden erste Trends auf der Grundlage von Wählerbefragungen veröffentlicht. Erste Ergebnisse werden am späten Mittwochabend erwartet.
Etwa 40,5 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, einen Nachfolger für Präsident Lee Myung Bak zu bestimmen. Lee kann nicht wiedergewählt werden. Er muss das «Blaue Haus» in Seoul Ende Februar nach fünfjähriger Amtszeit verlassen.
dpa/sh - Kim Hong-Ji(afp)