Der klimaschädliche Brennstoff Kohle wird nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) weiter an Bedeutung gewinnen. Sollten die großen Schwellenländer wie Indien und China ihre Energiepolitik nicht grundsätzlich umstellen, könnte er in zehn Jahren sogar Öl als weltweit wichtigsten Energielieferanten abgelöst haben, sagte IEA-Chefin Maria van der Hoeven am Dienstag in Paris.
Lediglich in den USA sinke derzeit die Kohle-Nachfrage. Dort zeige die effiziente Nutzung des Energieträgers Gas, wie Kohlendioxid-Emissionen und Strompreise ohne Gefahr für die Energiesicherheit gesenkt werden könnten.
In dem am Dienstag vorgestellten Marktausblick bis 2017 rechnet die IEA mit einem jährlichen Anstieg des Kohleverbrauchs um mehr als 500 000 Tonnen. In fünf Jahren könnte er damit fast dem von Öl entsprechen. Die starke Nachfrage komme dabei vor allem aus den Entwicklungs- und Schwellenländern, heißt es.
In Europa war nach Angaben der IEA-Experten zuletzt Deutschland der größte Importeur des Brennstoffs. Beim Braunkohleverbrauch liegt Deutschland weltweit auf Platz Nummer eins. Hintergrund des Kohle-Comebacks in Europa sind nach Einschätzung der IEA vor allem die im Vergleich zu Gas günstigen Preise.
dpa/rkr - Bild: Patrick Pleul (afp)