Die Europäische Union hat am Dienstag mit Montenegro die tatsächlichen Verhandlungen über einen Beitritt des Balkanstaates zur EU begonnen. Die Verhandlungen begannen, indem das erste von 35 Verhandlungsthemen ("Kapiteln"), jenes über Wissenschaft und Forschung, eröffnet und wieder geschlossen wurde. Offiziell waren die Verhandlungen bereits Ende Juni für eröffnet erklärt worden.
Nach Angaben der EU-Kommission wurde Montenegro anschließend aufgefordert, Reformen in den Bereichen Justiz und Grundrechte sowie Recht, Freiheit und Sicherheit umzusetzen. Damit sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, mit Verhandlungen in diesen schwierigen "Kapiteln" zu beginnen.
Die EU ist vor allem über das organisierte Verbrechen und das Ausmaß der Korruption in Montenegro besorgt. Diplomaten sagten, angesichts der Zustände im Land sei es unwahrscheinlich, dass Montenegro vor 2020 der EU beitreten könne. Der zuvor zu Jugoslawien gehörende Staat war im Juni 2006 unabhängig geworden.
dpa/rkr