Die US-Notenbank Fed will mit strengeren Kapitalvorschriften für ausländische Banken ernst machen. Die Regeln sollten für gut zwei Dutzend Institute mit einer weltweiten Bilanzsumme von mehr als 50 Milliarden US-Dollar (38,2 Mrd Euro) gelten, teilte die Fed am Freitagabend in New York mit. Diese müssten sich dann auch in den USA Stresstests für den Fall einer schweren Wirtschaftskrise unterziehen.
Die Regeln könnten im Juli 2015 in Kraft treten. Das Direktorium der Fed stimmte am Freitagabend dafür, 90 Tage lang Stellungnahmen zu ihrem Plan einzuholen.
Die schärferen Regeln würden voraussichtlich zufolge auch die britische Bank Barclays und die Deutsche Bank treffen. Deren US-Töchter dürften künftig weniger leicht Kapital an ihre Mutterkonzerne in Deutschland und Großbritannien abgeben und müssten mehr leicht verkäufliche Vermögenswerte in den USA halten.
Fed-Direktor Daniel Tarullo hatte im November gesagt, dass die Aufsicht strengere Vorgaben für US-Töchter von ausländischen Banken prüft. Im Kern geht es der Notenbank darum, möglichst alle Geschäfte, die in den USA getätigt werden, mit genügend Kapital zu unterlegen. Die Töchter sollen notfalls auch ohne Hilfe ihrer Mütter mögliche Verluste absichern können, damit sie nicht in einer Krise vom Staat gerettet werden müssen. Sollte es so kommen, müssen die ausländischen Institute Geld in die Vereinigten Staaten transferieren.
dpa/sh - Bild: Matthew Cavanaugh (epa)