Syrien hat dem Westen erneut vorgeworfen, Berichte über Chemiewaffen in dem arabischen Land als Vorwand für eine militärische Invasion zu missbrauchen. "Es soll so sein wie im Irak: Der Westen sucht eine Ausrede, um sich direkt in die Angelegenheiten unseres Landes einzumischen", sagte Vizeregierungschef Kadri Dschamil am Freitag bei einem Besuch in Moskau der Agentur Interfax zufolge.
Der Westen behaupte zwar, nur an der Lösung des blutigen Konflikts zu arbeiten. "In Wirklichkeit ist der Westen aber schon beteiligt", sagte er nach einem Treffen mit Außenminister Sergej Lawrow. Dschamil, der in Moskau als Kritiker von Machthaber Baschar al-Assad präsentiert wurde, sagte, dem Westen werde in Syrien kein "libysches Szenario" gelingen. "Die internationale Lage hat sich seitdem verändert", sagte er.
Moskaus Führung habe ihm versichert, dass sich Russlands Standpunkt im Syrien-Konflikt nicht geändert habe. Angebliche Aussagen von Vizeaußenminister Michail Bogdanow, wonach der Sieg der Rebellen in Syrien möglich sei, hatten am Vortag für Aufsehen gesorgt. Russland dementierte die Äußerungen am Freitag.
dpa/wb