Bereits im kommenden Januar will die Atombehörde mit der Führung im Teheran ein Abkommen über die Inspektion des iranischen Atomprogramms abschließen. Das berichtete der Chef der Atominspektoren, Herman Nackaerts, nach zwölfstündigen Gesprächen in Teheran am Freitagmorgen bei seiner Ankunft in Wien.
Das Abkommen soll den Experten Zugang zu Militäranlagen, Dokumenten und Experten geben, die im Zusammenhang mit vermuteten Atomwaffenprojekten stehen. "Wir erwarten, dass wir das beim nächsten Mal finalisieren", sagte Nackaerts. Das nächste Treffen der IAEA mit dem Iran findet am 16. Januar statt.
Trotz positiver Gespräche lehnte der Iran nach Nackaerts Worten erneut die Forderung der Inspektoren ab, die Militäranlage Parchin nahe Teheran überprüfen zu können. Dort soll der Iran nach der Vermutung westlicher Geheimdienste Spuren von Experimenten zur Forschung an Atomsprengköpfen verwischen. Der Iran bestreitet das.
Eine Einigung ist bisher daran gescheitert, dass Teheran Zugang zu westlichen Geheimdienstdokumenten fordert, die dem Iran Atomwaffenprojekte unterstellen. Der Westen versucht seit Jahren, mit immer schärferen Sanktionen den Iran zur Aufgabe der Urananreicherung zu bewegen. Teheran besteht auf die eigene Anreicherung zur Versorgung seines Atomkraftwerks und für medizinische Zwecke und weist den Verdacht militärischer Absichten zurück.
dpa/sh - Bild: Dieter Nagl (afp)