Der an Krebs erkrankte venezolanische Staatschef Hugo Chávez ist nach Angaben seiner Regierung erfolgreich auf Kuba operiert worden. "Es war ein komplizierter Eingriff, wir haben Augenblicke der Anspannung erlebt", räumte Venezuelas Außenminister und Vize-Präsident Nicolás Maduro am späten Dienstagabend (Ortszeit) ein. Die rund sechsstündige Operation sei aber "korrekt und erfolgreich" verlaufen.
Zugleich rief Maduro die Venezolaner in einer landesweit im Hörfunk und Fernsehen übertragenen Erklärung auf, weiter für die Genesung des 58-Jährigen zu beten. "Wir haben geschworen, Ihnen über dieses Leben hinaus loyal zu sein", bekräftigte er an die Adresse des Präsidenten.
Chávez war am Montag nach Havanna zurückgekehrt, nachdem die Ärzte zuvor erneut bösartige Krebszellen gefunden hatten. Es war die vierte Operation seit Juni 2011, als bei dem linken Staatschef in Kuba ein Krebsgeschwür in den Beckengegend gefunden worden war. Zudem hat er sich bereits mehreren Chemo- und Strahlentherapien unterzogen. Die genaue Art der Krebserkrankung wurde nie mitgeteilt.
Chávez war im Oktober wiedergewählt worden. Im Wahlkampf hatte er sich für "vollkommen geheilt" erklärt. Ob er seine neue Amtszeit am 10. Januar 2013 antreten kann, ist derzeit ungewiss. Am vergangenen Wochenende hatte er erstmals Maduro als seinen möglichen Nachfolger benannt. An diesem Sonntag finden in Venezuela Gouverneurswahlen statt.
afp/belga/dpa/jp - Bild: Luis Acosta (afp)