"Italien hat im vergangenen Jahr wichtige Reformen angeschoben. Das haben die Märkte bislang honoriert, allerdings haben sie auf die aktuellen Entwicklungen vergangener Woche beunruhigt reagiert", sagte der ESM-Chef der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Für Italien wie für die gesamte Währungsunion sei es wichtig, dass der Reformprozess fortgesetzt werde.
Italiens Ministerpräsident Mario Monti hatte am Samstag nach einem Krisentreffen mit Staatschef Giorgio Napolitano erklärt, vorzeitig abtreten zu wollen.
Zuvor hatte die Mitte-Rechts-Partei PdL des dreifachen früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi Monti die Unterstützung entzogen. Berlusconi hatte bestätigt, dass er bei den Wahlen 2013 selbst noch einmal antreten will. Ursprünglich hatte im März oder April gewählt werden sollen.
Italiens Anleihemarkt unter Druck
Am italienischen Anleihemarkt hat sich die Lage am Montag spürbar eingetrübt. Händler verwiesen auf die Rücktrittsankündigung des derzeitigen Regierungschefs Mario Monti vom Wochenende.
Während die Kurse für italienische Staatsanleihen unter Druck gerieten, legten die Renditen im Gegenzug spürbar zu. Der Risikoaufschlag zu als sicher geltenden deutschen Schuldtiteln stieg im zehnjährigen Laufzeitbereich auf mehr als 3,5 Prozentpunkte.
Im Fahrwasser Italiens gerieten auch spanische Schuldtitel unter Druck. Der Risikoaufschlag zu deutschen Anleihen betrug damit etwa 4,3 Prozentpunkte. Deutsche Staatsanleihen, die unter Investoren als "sicherer Hafen" gelten, erhielten unterdessen Zulauf.
Der Euro zeigte sich indes recht unbeeindruckt. Er kostete rund 1,29 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitag.
dpa/sh - Archivbild: How Hwee Young (epa)