Griechenlands Schuldenrückkauf ist allen Anzeichen nach gut verlaufen. Wie griechische Medien unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums am Samstag berichteten, sollen in der Rückkaufaktion Angebote über insgesamt knapp 30 Milliarden Euro abgegeben worden sein.
Am Sonntag sollen die Mitglieder der Eurogruppe in einer Videokonferenz über den Verlauf des Rückkaufs informiert werden. Die Frist für den Schuldenrückkauf war am Freitagabend abgelaufen.
Athen will mit zehn Milliarden Euro aus dem europäischen Rettungsfonds EFSF etwa 30 Milliarden Euro an alten Schulden vom Markt nehmen. Das würde den Schuldenberg des Landes deutlich verkleinern. Zuletzt hielten Privatanleger griechische Staatsanleihen im Volumen von etwa 62 Milliarden Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon befindet sich in den Händen von Banken und Anlegern im Ausland.
Vom erfolgreichen Abschluss hängen weitere Hilfen für Griechenland ab, die eine Pleite des Eurolandes abwenden sollen. Experten gingen davon aus, dass die griechischen Geldinstitute, die etwas mehr als 15 Milliarden Euro Staatsanleihen halten, notfalls das gesamte Volumen ihrer Papiere zum Rückkauf anbieten werden. Dies hänge vom Gesamtbetrag ab, der sich nach dem Zusammenrechnen aller Angebote aus dem Ausland ergibt. Sollte dieser die 15 Milliarden Euro übertreffen, hätte Athen den Erfolg des Rückkaufs sicher in der Tasche.
Athen hatte den Haltern verschiedener Staatspapiere mit langen Laufzeiten Angebote von 30,2 bis 40,1 Prozent des ursprünglichen Werts gemacht. Wegen der dramatischen Schuldenkrise Griechenlands waren die Staatsanleihen rasant im Wert gefallen. Nehmen die Gläubiger das Angebot an, sind sie die problematischen Papiere los.
dpa/rtr/rkr - Bild: Simela Pantzartzi (epa)