Eine Woche nach der Anerkennung Palästinas als UN-Beobachterstaat haben die gemäßigten Palästinenser den jordanischen König Abdullah II. am Donnerstag nach eigenen Angaben zum ersten Staatsbesuch im Westjordanland empfangen. Zugleich bereitete sich die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Konkurrenzorganisation Hamas auf den ersten Besuch ihres Exil-Chefs Chaled Maschaal an diesem Freitag vor.
Nach Einschätzung politischer Beobachter in Gaza-Stadt will die Hamas nach dem achttätigen blutigen Konflikt mit Israel Ende November mit dem Besuch ihren Machtanspruch in der Enklave am Mittelmeer unterstreichen. Erst der bewaffnete Widerstand der Palästinenser habe Israel dazu gezwungen, Sicherheitsgarantien für Maschaal zu geben, hieß es. Zugleich setze die Hamas alles daran, den Waffenstillstand mit Israel auch im eigenen Lager durchzusetzen und den Makel der terroristischen Organisation abzustreifen.
Der jordanische König wollte nach Worten seines Außenministers Nasser Judeh "als erster dem Präsidenten (Mahmud) Abbas und dem palästinensischen Volk zur Entscheidung der UN gratulieren". Der Monarch und Abbas stimmten in allen Fragen überein, betonte der Minister.
Zugleich griff der jordanische Außenminister Israel wegen der Siedlungspolitik an. "In der Region E-1 (östlich von Jerusalem) zu bauen, verletzt die geografische Mitte des (palästinensischen) Staates", warnte Judeh ähnlich wie auch die meisten westlichen Verbündeten Israels. Der pro-westliche König unterstützt Abbas im friedlichen Streben nach einem eigenen Staat und fordert Israel zu Verhandlungen auf.
dpa/wb - Bild: Ahmad Gharabli (afp)