Während des jüngsten Nato-Außenministertreffens in Brüssel ist einem Medien-Bericht zufolge auch über ein militärisches Eingreifen in Syrien diskutiert worden. Zwischen mehreren europäischen Ressortchefs und dem Generalsekretär der Allianz, Anders Fogh Rasmussen, sei es darüber zu einer Auseinandersetzung gekommen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Das Blatt beruft sich auf Teilnehmer des Gesprächs.
Angesichts von Geheimdienst-Berichten, wonach die syrische Armee den Einsatz von Chemiewaffen vorbereiten könnte, habe Rasmussen gesagt, die Nato könne den "Kopf nicht weiter in den Sand stecken". Unterstützt worden sei er dabei von Vertretern aus den USA, Großbritannien und der Türkei. Gegen den Vorstoß hätten sich unter anderem Deutschland, die Niederlande und Tschechien gewandt.
Das Regime in Syrien soll nach Informationen des US-Fernsehsenders NBC den Einsatz von Fliegerbomben mit tödlichem Nervengift vorbereiten. Das Militär warte auf den Befehl von Präsident Assad, solche Chemiewaffen gegen aufständische Bürger einzusetzen, meldete der Sender unter Berufung auf namentlich nicht genannte amerikanische Regierungsbeamte. Die vorbereiteten Bomben seien aber noch nicht an Bord syrischer Kampfflugzeuge.
dradio/dpa/jp - Bild: Tobias Hase (epa)