Der Madrider Ermittlungsrichter Eloy Velasco entschied am Mittwoch, dass der einstige Vorzeigeunternehmer nur bei Hinterlegung einer Kaution von 30 Millionen Euro auf freien Fuß gesetzt werden darf. Dies ist eine der höchsten Kautionen, die in der spanischen Rechtsgeschichte jemals festgelegt wurden.
Die Ermittler legen dem 70-jährigen Geschäftsmann zur Last, den von ihm aufgebauten Reisekonzern Viajes Marsans mit Hilfe eines Netzes von Strohmännern ausgeplündert zu haben. Díaz Ferrán soll Millionenbeträge aus dem Konzern herausgezogen und in Steuerparadiese geschafft haben. Auf diese Weise wollte er nach Darstellung der Ermittler verhindern, dass die Gelder in den Besitz seiner Gläubiger gerieten, denen er nach Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Efe mehr als eine Milliarde Euro schulden soll.
Bei seiner Vernehmung bestritt er die Vorwürfe. Die Ermittler legen ihm betrügerischen Bankrott, Unterschlagung und Geldwäsche zur Last. Díaz Ferran war 2007 zum Präsidenten des spanischen Arbeitgeberverbandes CEOE gewählt worden. Drei Jahre später trat er nach Bekanntwerden der Betrugsvorwürfe zurück.
dpa - Bild: Pierre-Philippe Marcou (afp)