Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien hat die lebenslange Haftstrafe für den früheren bosnisch- serbischen Milizenführer Milan Lukic bestätigt. Der heute 45-Jährige sei für den Tod von mehr als 100 bosnischen Muslimen verantwortlich, urteilten die Berufungsrichter am Dienstag in Den Haag.
In zwei Fällen hatte er mit der von ihm geleiteten Miliz "Weiße Adler" Alte, Frauen und Kinder in der ost-bosnischen Stadt Visegrad 1992 in Häuser einschlossen und dann Feuer gelegt. Die Menschen verbrannten bei lebendigem Leib.
Lukic, der das Urteil mit einem Grinsen zur Kenntnis nahm, war 2009 in erster Instanz wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in sechs Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Berufungsrichter sprachen auch seinen 51 Jahre alten Cousin Sredoje Lukic für Beihilfe an den Kriegsverbrechen erneut für schuldig. Sie reduzierten seine Strafe allerdings von 30 auf jetzt 27 Jahre Gefängnis.
dpa/fs - Bild: Michael Kooren (afp)