Nach dem offiziellen Abzug der Rebellen überfielen bewaffnete Kämpfer in der Nacht zu Sonntag das Flüchtlingslager Mugunga III bei Goma und plünderten es. "Uniformierte sind von zwei Seiten ins Lager eingedrungen", sagte der Lagerleiter Eraston Ngulu Ndibito. "Sie hatten Maschinenpistolen und Granatwerfer." Es sei zu Vergewaltigungen gekommen.
Ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks HCR erklärte, die Angreifer hätten "Lebensmittel, Telefone, Geld und sogar Kleider" geraubt und vergewaltigt. Es sei aber niemand getötet worden. Jugendliche aus dem Lager seien gezwungen worden, die Beute fortzuschleppen. "Zwölf von ihnen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sind zurückgekehrt", sagte er. Unklar blieb, ob dies alle gewesen waren.
In Mugunga III gut zehn Kilometer westlich von Goma leben etwa 30.000 bis 35.000 Menschen.
Die M23-Rebellen hatten sich am Samstag auf internationalen Druck hin aus Goma zurückgezogen. Die kongolesischen Sicherheitskräfte erlangen nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga erst allmählich wieder die Kontrolle in und um Goma.
belga/dpa/okr - Bild: Tony Karumba (afp)