Der Winterbeginn hat Russland und Ländern im Baltikum heftig zugesetzt. Wegen andauernder heftiger Schneefälle und starkem Eisregen rief die russische Großstadt Twer den Notstand aus. In Moskau blieb die Situation nach den schlimmsten November-Schneefällen seit 50 Jahren ebenfalls angespannt. Und in Estland und Lettland sorgten Schnee und Winterstürme für erhebliche Verkehrsbehinderungen.
Starke Böen von 20 Metern in der Sekunde beschädigten in Twer Stromleitungen, wie ein Sprecher der Stadt rund 200 Kilometer nördlich von Moskau am Freitag der Agentur Interfax zufolge sagte. Zudem sei der Verkehr nach 40 Zentimetern Neuschnee zum Erliegen gekommen. Das Zivilschutzministerium in Moskau entsandte zusätzliche Räumfahrzeuge.
In der russischen Hauptstadt blockierten erneut Kilometerlange Staus die Wege. Bei starkem Eisregen kam es in Moskau, der größten Stadt Europas, wieder zu vielen Auffahrunfällen und auf den drei großen Flughäfen zu erheblichen Verspätungen. In Sibirien waren nach dem Bruch von Stromleitungen mindestens 40 Dörfer zeitweise ohne Strom.
In Estland und Lettland waren mehrere Zufahrtsstraßen in die Hauptstädte Tallinn und Riga durch querstehende Lastwagen oder umgestürzte Bäume blockiert, wie lokale Medien berichteten. Schnee und Eisglätte führten zu Unfällen. Außerdem blieben Tausende Haushalte stundenlang ohne Strom, weil Eisregen und Sturm zahlreiche Trafostationen außer Betrieb gesetzt hatten. Am Hafen von Tallinn verspäteten sich wegen starker Winde und meterhohen Wellen die Fähren nach Finnland und Schweden oder mussten ganz gestrichen werden.
dpa/wb - Bild: Andrey Smirnov (afp)