Der Machtkampf um die politische Nachfolge von Nicolas Sarkozy an der Spitze der UMP ist in der Nationalversammlung eskaliert. Jean-François Copé forderte seinen Rivalen François Fillon auf, die Gründung der eigenen Abgeordnetengruppe bis zum Nachmittag rückgängig zu machen. Fillon lehnte dies allerdings ab.
Mit der Gründung der eigenen Parlamentsfraktion will der frühere Premierminister in dem Führungsstreit Druck auf das Copé-Lager ausüben. Ziel ist eine neue Abstimmung über den Parteivorsitz, die mittlerweile auch von den konservativen Abgeordneten im Senat gefordert wird. Copé erklärte, er werde sich nicht mehr Fillon, sondern nur noch dem eigentlichen politischen Gegner François Hollande widmen.
Der Sozialist Hollande hatte im Mai die Präsidentenwahl gegen die langjährige UMP-Führungsfigur Sarkozy gewonnen und damit den Streit erst möglich gemacht. Sarkozy zog sich nach der Niederlage im Kampf um eine zweite Amtszeit als Staatschef zurück. Der 57-Jährige versucht mittlerweile hinter den Kulissen im Konflikt um seine Nachfolge zu vermitteln - bislang allerdings erfolglos.
dpa/est - Bild: Kenzo Tribouillard (afp)