Arbeiter entfernten am Dienstag Teile der blauen Plastikplanen, mit denen der Mausoleumskomplex in Ramallah im Westjordanland vor neugierigen Blicken geschützt worden war. Das Mausoleum selbst war weiter verhängt.
Unbestätigten Berichten zufolge wurde der Leichnam nicht aus der Gruft in vier Metern Tiefe unter dem Mausoleum herausgeholt. Stattdessen stiegen die Experten in den kleinen, etwa 1,5 Meter hohen Raum. Deshalb sei auch keine offizielle Wiederbeisetzung notwendig, wie dies zunächst für den Nachmittag erwartet worden war.
Für den frühen Nachmittag kündigte die palästinensische Kommission zur Aufklärung der Todesursache des 2004 im Alter von 75 Jahren gestorbenen Palästinenserführers eine Pressekonferenz an.
Untersuchung überflüssig
Viele Palästinenser halten die Untersuchung für überflüssig, weil sie ohnehin überzeugt sind, dass Arafat vom Erzfeind Israel vergiftet wurde. Israel hat das stets bestritten. Der Mordverdacht hatte sich noch verstärkt, als Schweizer Experten im Juli an der Wäsche Arafats Spuren der radioaktiven Substanz Polonium-210 fanden.
Vor Ort arbeiten drei Teams: Neben den Schweizern sind Franzosen dabei, nachdem Arafats Witwe Suha Anzeige wegen Mordes in Frankreich erstattet hatte. Auf Bitten der Palästinensischen Autonomiebehörde wurden zudem auch russische Experten hinzugezogen.
Die Exhumierungsarbeiten in dem Mausoleum in Ramallah hatten schon vor zwei Wochen begonnen. Die französische Justiz hatte im August Ermittlungen wegen Mordverdachts eingeleitet, nachdem Arafats Witwe Suha dort Anzeige gegen Unbekannt erstattet hatte. Die Analyse der Überreste Arafats könne bis zu vier Monate dauern, hieß es.
dpa/est - Bild: Abbas Momani (afp)