Kurz vor Ablauf eines Ultimatums an die Rebellen im Ostkongo herrschte am Montag nach Angaben von Augenzeugen in der Provinzhauptstadt Goma gespannte Ruhe.
"Die Rebellenorganisation M23 kontrolliert weiterhin die Stadt", teilte die Hilfsorganisation World Vision mit. "Der Flughafen von Goma ist geschlossen, so dass derzeit keine Hilfsflüge möglich sind."
Beobachter sagten jedoch, dass die M23 den Forderungen nachkommen und sich vermutlich in Kürze zurückziehen werde. Andernfalls droht ihnen ein Militäreinsatz.
"Die Rebellen werden sich zurückziehen. Dafür gibt es bereits erste Anzeichen, da sie derzeit nicht weiterkämpfen", sagte Nathan Byamukama von der Internationalen Konferenz der Großen Seen Afrikas (ICGLR), die dem Kongo bei einem Krisentreffen am Samstag eine 48-stündige Frist gesetzt hatte. "Wenn sie in Goma bleiben, dann wird eine Regionaltruppe sie bekämpfen", fügte er hinzu. Erste Gespräche zwischen dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila und Rebellenführern seien sehr "ergebnisreich" verlaufen. Das Nachbarland Uganda vermittelt in dem Konflikt. Goma ist die Hauptstadt der an Bodenschätzen reichen Provinz Nord-Kivu.
Unterdessen setzte die Afrikanische Union in der äthiopischen Stadt Addis Abeba für den Nachmittag ein Krisentreffen zur Lage im Kongo an. Thema sollen der Ablauf des Ultimatums und die nächsten möglichen Schritte sein, bestätigte Wane El-Ghassim, der Direktor für Frieden und Sicherheit bei der AU. "Die Situation im Ostkongo ist sehr ernst", sagte er.
dradio/dpa/mh - Bild: Tony Karumba (afp)