Kaum hatte der Gipfel begonnen, war auch schon wieder Schluss. Die 27 EU-Staaten konnten sich nicht einigen, weil einige Länder - darunter Großbritannien - Europas Budget drastisch kürzen wollen. Bis 2020 sind rund 1.000 Milliarden Euro vorgesehen. Enttäuscht verließ Premierminister Elio Di Rupo die Beratungen - er hatte auf eine Einigung gedrängt.
Ratsvorsitzender Herman Van Rompuy hat den Staats- und Regierungschefs einen neuen Vorschlag unterbreitet. Der Etat wird gekürzt und bleibt unter 1.000 Milliarden Euro, allerdings gibt es Verschiebungen bei den Ausgabenposten.
So sollen bei der Forschung sowie bei Energie- und Verkehrsprojekten rund 13 Milliarden Euro weniger ausgegeben werden. Dagegen sollen die Zahlungen für die Landwirtschaft um rund acht Milliarden Euro steigen. Die Hilfen für ärmere Regionen um gut zehn Milliarden.
Unter anderem Belgien hatte das gefordert - für die Provinz Limburg nach der Schließungs-Ankündigung von Ford Genk.
Jetzt haben die Experten der 27 EU-Länder ihre Taschenrechner ausgepackt und rechnen genau nach: Wie viel zahlt jedes Land ein und wie viel bekommt es zurück von der EU? Um 12 Uhr gehen die Beratungen in Brüssel weiter. Sollte der Gipfel scheitern, sollen die Gespräche Anfang nächsten Jahres wieder aufgenommen werden.
dpa/jp - Bild: Bertrand Langlois (afp)