Die geplante Stationierung von "Patriot"-Luftabwehrraketen in der Türkei droht das Verhältnis zwischen der Nato und Russland weiter zu belasten.
Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow warnte das westliche Verteidigungsbündnis am Donnerstag vor dem Einsatz zum Schutz vor syrischen Angriffen. Die Folge könne eine weitere Eskalation des Konflikts in der Region sein, sagte Rjabkow der Agentur Interfax zufolge.
"Das dortige Grenzgebiet wird immer unruhiger", sagte Rjabkow. Statt um eine militärische Initiative sollte sich die internationale Gemeinschaft lieber um eine politische Lösung bemühen. Das Verhältnis zwischen Russland und der Nato ist ohnehin angespannt. Hauptgrund sind die Planungen der Nato für ein Raketenabwehrsystem in Europa, das vor allem vor Angriffen aus Ländern wie dem Iran schützen soll. Die Nato hat Russland zwar eine Einbindung in den Schutzschirm angeboten, die Gespräche darüber kommen aber seit Monaten nicht voran.
Die Türkei hatte die Nato am Mittwoch offiziell um Stationierung der "Patriots" gebeten. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan trat am Donnerstag Befürchtungen entgegen, Nato-Luftabwehrtruppen könnten in den syrischen Bürgerkrieg verwickelt werden. Die Nato-Kräfte sollten nur der Verteidigung der Türkei dienen, zitierte ihn die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Niederlande, Deutschland und die USA verfügen über die modernste "Patriot"-Version. Es wird erwartet, dass sich alle drei Länder an dem Einsatz beteiligen.
dpa/wb - Bild: Franck Robichon (afp)