Er wies darauf hin, dass Chefankläger Serge Brammertz bereits eine Überarbeitung der Schrift angekündigt habe. Zu der wolle er sich dann äußern, sagte Karadzic. Der Vorsitzende Richter Alphons Orie unterstrich Karadzics Recht, 30 Tage zu warten, bis er auf schuldig oder nicht schuldig plädiert. Er berief deshalb eine erneute Sitzung für den 29. August ein. Sollte bis dahin keine neue Anklage formuliert sein, müsse Karadzic sich aufgrund der bestehenden äußern. Ihm werden Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Ein stark gealterter Karadzic verhielt sich bei seinem mit Spannung erwarteten ersten Auftritt vor Gericht nach zwölfjähriger Flucht höflich und zurückhaltend und antwortete konzentriert auf die Fragen. Karadzic hatte eine vierseitige Stellungnahme vorbereitet, in der er auf angebliche Zusagen der USA von 1996 hinweisen wollte. Die USA hätten versprochen, dass er nicht an das Tribunal ausgeliefert werde, wenn er sich völlig aus der Politik zurückziehe.
Der Richter forderte ihn auf, solche Eingaben mit Fakten zu erhärten und schriftlich vorzubringen.
dpa/fs