Nach einem Aufruf des inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan haben kurdische Häftlinge einen vor mehr als zwei Monaten begonnenen Hungerstreik beendet. Der Chef der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK habe seinem Bruder am Samstag bei einem Besuch erklärt, der Protest habe seine Ziele erreicht, berichteten türkische Medien am Sonntag.
Hunderte Häftlinge hatten mit dem Protest Freiheit für Öcalan und Verhandlungen mit ihm verlangt. Außerdem forderten sie eine vollständige Anerkennung des Kurdischen als Sprache im öffentlichen Leben, im Bildungssystem sowie bei Gerichtsverhandlungen.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte eine Freilassung Öcalans mehrfach ausgeschlossen und den Protest, der am 12. September begonnen worden war, als politische Show bezeichnet. Türkische Medien hatten berichtet, Häftlinge hätten während des 67 Tage dauernden Hungerstreiks heimlich Nahrung zu sich genommen.
Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat.
dpa/mh - Bild: Adem Altan (afp)