Nach Tel Aviv ist erstmals auch Jerusalem mit Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen worden. Das bestätigte das israelische Militär. Diese schlugen allerdings in beiden Fällen in unbewohnten Regionen ein, richteten weder materielle Schäden an noch verletzten sie Menschen.
Als Reaktion auf die Angriffe ordnete der israelische Verteidigungsminister Barak an, dass weitere Reservisten einberufen werden. Am Donnerstag hatte er den Weg frei dafür gemacht, dass insgesamt 30.000 Soldaten mobilisiert werden können. Eine Bodenoffensive Israels im Gazastreifen wird nicht mehr ausgeschlossen.
Am Freitagmorgen hatte sich Israel zu einer Waffenruhe während eines Kurzbesuchs von Ägyptens Regierungschef Kandil im Gaza-Streifen bereit erklärt - unter der Bedingung, dass die Hamas ihre Angriffe einstelle. Später warf Israel der Hamas vor, die Feuerpause nicht einzuhalten. Bei Luftschlägen des israelischen Militärs wurden daraufhin nach palästinensischen Angaben fünf Palästinenser getötet.
Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi sicherte den Palästinensern im Gazastreifen die Unterstützung seines Landes zu. Mursi sagte, Kairo werde Gaza nicht alleinlassen. Die israelischen Luftangriffe bezeichnete er als Angriff auf die Menschlichkeit.
Die EU-Außenbeauftragte Ashton hat die radikalislamische Hamas für die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten verantwortlich gemacht. Die Raketenangriffe der Hamas und anderer Gruppen im Gazastreifen, mit denen die derzeitige Krise begonnen habe, seien für keine Regierung hinnehmbar und müssten aufhören, heißt es in einer Erklärung Ashtons. Sie sei zutiefst besorgt über die eskalierende Gewalt in Israel und dem Gazastreifen und bedaure den Tod von Zivilisten.
br/dpa/mh - Bild: Menahem Kahana (afp)