Dem Radiosender RTL sagte er, der Konflikt dürfe nicht weiter militarisiert werden. Es sei aber nicht akzeptabel, dass die «befreiten Zonen» von Flugzeugen des Regimes von Präsident Assad bombardiert würden. «Wir müssen das richtige Gleichgewicht finden», sagte Fabius und nannte die Lieferung von «Verteidigungswaffen» als Kompromiss. Es gebe bereits Gespräche mit dem UN-Vermittler Lakhdar Brahimi und auch mit Russland. Die Regierung in Moskau steht bislang fest an der Seite Assads.
Auf EU-Ebene ist für die Aufhebung des Waffenembargos eine einstimmige Entscheidung aller 27 Mitgliedstaaten notwendig. Die Außen- und Verteidigungsminister von Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien und Italien wollten am Donnerstag in Paris zusammenkommen. Anfang nächster Woche ist ein Treffen aller EU-Außenminister geplant. Nach Angaben aus Frankreich stand das Thema «Waffenembargo» bislang nicht auf der Tagesordnung. Fabius kündigte am Donnerstag jedoch an, schnell vorangehen zu wollen.
Vorreiterrolle Frankreichs
Wie bereits beim Sturz von Libyens Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi nimmt Frankreich nun auch im Syrien-Konflikt immer mehr eine Vorreiterrolle bei der Unterstützung der Oppositionskräfte ein. Als erster westlicher Staat hatte das Land bereits am Dienstagabend die Nationale Koalition als einzige legitime Vertretung Syriens anerkannt. Die Oppositionsplattform war am Sonntag in Doha gebildet worden.
In dem seit 19 Monaten andauernden Bürgerkrieg in Syrien sind bisher mehr als 39.000 Menschen umgekommen.
dpa/jp - Bild: François Guillot (afp)