Griechenland hat sich kurzfristig am Geldmarkt neue Milliarden besorgt, um einen drohenden Staatsbankrott abzuwenden. Befürchtungen an den Finanzmärkten, der Versuch könne misslingen, bewahrheiteten sich damit nicht. Das Land konnte über vier Milliarden Euro bei Investoren aufnehmen.
Damit steigen die Chancen, dass das hochverschuldete Euro-Krisenland bis Freitag genug Geld in der Kasse hat, um fällige Schulden in Höhe von fünf Milliarden Euro zu begleichen.
Bei der Abwendung der Staatspleite greift Griechenland nach jedem noch so dünnen Strohhalm: Erstmals überhaupt seit der Euro-Einführung wurde ein Papier mit Laufzeit von lediglich vier Wochen versteigert. Die Auktion spülte 2,76 Milliarden Euro in die Staatskasse.
Die Atempause wurde jedoch teuer erkauft: Investoren verlangten einen durchschnittlichen Zins von 3,95 Prozent, um den ultrakurzen Titel zu zeichnen.
Da die internationalen Kreditgeber seit Juni Hilfsgelder über 31,5 Milliarden Euro aus dem zweiten Rettungspaket zurückhalten, muss Griechenland seine Finanzierung über die Ausgabe kurzfristiger Schuldverschreibungen sicherstellen.
dpa/est