Das Tribunal des Vatikans befand ihn am Samstag der Beihilfe bei dem schweren Diebstahl von Vatikan-Dokumenten durch den bereits verurteilten Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, schuldig. Die Strafe wird für fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt, in denen sich der Programmierer keines weiteren Vergehens schuldig machen darf. Das eigentliche Strafmaß von vier Monaten wurde verringert, weil der Programmierer unbescholten war und bei den Ermittlungen kooperierte.
Nach einem anonymen Hinweis aus dem Staatssekretariat des Vatikans wegen «häufiger Kontakte zwischen Gabriele und Sciarpelletti» waren die Ermittlungen eingeleitet worden. Der Prozess gegen Sciarpelletti war von dem Verfahren gegen den früheren Kammerdiener abgetrennt worden. Gabriele wurde am 6. Oktober zu 18 Monaten Haft verurteilt.
Der Programmierer des Staatssekretariats hatte sich während der Ermittlungen in Widersprüche verstrickt. In seinem Büroschreibtisch fanden die «Vatileaks»-Fahnder einen Umschlag mit der Aufschrift «P. Gabriele persönlich». Darin waren päpstliche Dokumente, wie sie von einem italienischen Autor veröffentlicht worden sind. Sciarpelletti machte während der Verhöre auch widersprüchliche Aussagen dazu, wie eng sein Kontakt zu dem damaligen Kammerdiener wirklich gewesen ist.
dpa