Bislang war das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) von 119.000 Flüchtlingen im eigenen Land ausgegangen. Weitere 210.000 Menschen hätten die Grenzen zu den Nachbarländern überquert und suchten in Flüchtlingslagern in Mauretanien, Niger und Burkina Faso Schutz.
Wegen der immer prekäreren Sicherheitslage in der Region und einer drohenden Militärintervention wird befürchtet, dass noch mehr Menschen den Norden Malis verlassen werden. Radikalislamische Gruppen hatten das Gebiet im April erobert und dort eine streng ausgelegte Scharia eingeführt. Immer wieder gibt es Berichte über schwere Menschenrechtsverletzungen.
Auch das Risiko für humanitäre Helfer sei derzeit groß, teilte das UNHCR weiter mit. Einsatzteams müssten oft von bewaffneten Eskorten begleitet werden. Die Organisation rief dringend zu weiteren Spenden für die Opfer dieser «vergessenen Krise» auf.
dpa/jp - Archivbild: Issouf Sanogo (afp)