Der Plan sei allerdings am Widerstand der Armeeführung und des Auslandsgeheimdienstes Mossad gescheitert, heißt es in dem Bericht, den das Zweite Israelische Fernsehen am Montagabend ausstrahlte.
Netanjahu sagte dem Sender, er könne einen Angriff auf iranische Atomanlagen anordnen, wenn er das Gefühl habe, keine andere Chance zu haben. "Ich versichere, dass ich dem Iran nicht erlauben werde, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen, wenn ich als Ministerpräsident wiedergewählt werde". Auf die Frage, ob er notfalls einen Angriff anordnen würde, sagte Netanjahu: "Wenn es sein muss." Er fuhr fort: "Ich hoffe, dass es nicht sein muss."
Nach dem Bericht im TV-Programm "Uvda" ("Tatsache") soll Netanjahu bei einer Sitzung im Jahre 2010 gemeinsam mit Verteidigungsminister Ehud Barak Alarmstufe "P plus" für das Militär angeordnet haben. Dies bedeute, die Armee müsse zum sofortigen Angriff bereit sein.
Der damalige Generalstabschef Gabi Aschkenasi und Mossad-Chef Meir Dagan seien von der Anweisung "schockiert" gewesen. Dagan habe von einer "illegalen Entscheidung über den Beginn eines Krieges" gesprochen. Eine entsprechende Entscheidung könne nicht allein von Netanjahu und Barak, sondern nur vom Kabinett getroffen werden, habe er erklärt. Aschkenasi habe befürchtet, allein die Anhebung der Alarmstufe könnte zum Krieg führen, weil sie Fakten schaffe.
Barak erklärte dem Fernsehen, die Anweisung allein habe nicht automatisch einen beabsichtigten Kriegsbeginn bedeutet. Aschkenasi habe damals außerdem gesagt, die Armee sei nicht ausreichend auf einen Angriff vorbereitet.
dpa/jp - Bild: Gali Tibbon (afp)