Die USA stehen vor einer der spannendsten Präsidentenwahlen der jüngsten Geschichte. Am Tag vor der Abstimmung liegen Amtsinhaber Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney in allen Umfragen Kopf an Kopf. Allerdings werden Obama in den alles entscheidenden Swing States bessere Chancen eingeräumt. Doch die Unsicherheit bei den Voraussagen ist groß.
Beide Kandidaten setzten ihre Reisen in die Wechsel-Staaten, in denen der Wahlausgang noch völlig offen ist, am Sonntag fort. Romney forderte immer wieder «echten Wandel» - und übernahm damit demonstrativ die Wahlkampfparole Obamas aus dem Jahr 2008. «Wenn Sie glauben, dass Amerika es besser kann, müssen Sie für echten Wandel stimmen», rief Romney seinen Anhänger zu.
Obama konterte auf seiner Wahlveranstaltung: «Wir wissen, was Wandel bedeutet. Wir wissen, was in der Zukunft notwendig ist», sagte er vor Anhängern in Florida. «Und wir wissen, dass es nicht einfach sein wird.» Erneut warf er Romney vor, eine Politik für die Reichen anzustreben.
Obama hauchdünn vorn
Die Internet-Plattform RealClearPolitics, die einen Durchschnitt der wichtigsten Umfragen errechnet, sieht Obama mit hauchdünnen 47,8 zu 47,3 Prozent vorn. Obama liegt auch in sechs der neun am stärksten umkämpften Swing States vorn, darunter in Ohio. Ein Sieg in dem Mittel-West-Staat ist extrem wichtig, denn in den USA gilt seit Jahrzehnten die Faustregel: Wer Ohio gewinnt, hat den Wahlsieg praktisch in der Tasche.
Obama wird den Wahltag am Dienstag in seiner Heimatstadt Chicago verbringen, teilte das Weiße Haus mit. Es wird erwartet, dass er dort nach der Wahlentscheidung in der Nacht zum Mittwoch zu seinen Anhängern sprechen wird. Romney wolle am Wahltag in Boston sein, hieß es.
Sorge bereiteten allerdings weiterhin die Auswirkungen des Wirbelsturms «Sandy: In einigen Wahllokalen in New York könnte es auch am Dienstag noch keinen Strom geben. Dann soll dort in Zelten oder in Containern gewählt werden, die die Armee bereitstellen will.
dpa/jp