Parallel zu den Beratungen der europäischen Innenminister über eine gemeinsame Einwanderungspolitik erreichten 650 Menschen in vier Booten die süditalienische Insel Lampedusa. Die griechische Küstenwache griff 300 Flüchtlinge vor den Inseln Samos, Leros, Lesbos und Chios auf. Die meisten Menschen, die seit Samstag in der Ostägäis ankamen, stammten aus Afghanistan und dem Irak. Auf Lampedusa kamen mit den beiden größten Booten jeweils mehrere hundert Einwanderer verschiedener Nationalitäten an. Unter ihnen waren wieder viele Frauen und Kinder. Sie wurden in das bereits heillos überfüllte Auffanglager auf der Insel gebracht. Während die EU-Innenminister im südfranzösischen Badeort Cannes über strengere Regeln für illegale Einwanderer berieten, suchte die spanische Küstenwache noch 14 Vermisste. Deren Schlauchboot mit 37 Menschen an Bord war rund 100 Kilometer vor Spaniens Mittelmeerküste gekentert. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen ermahnte die Europäische Union zur Einhaltung der Menschenrechte in der Asylpolitik.
Fast 1000 Bootsflüchtlinge gelandet
An Europas Küsten sind innerhalb weniger Stunden fast 1.000 Bootsflüchtlinge gelandet.