Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan will, dass die Vereinten Nationen über die Einrichtung einer Flugverbotszone in Syrien entscheiden.
Die Uneinigkeit des UN-Sicherheitsrates in der Frage, ob im Norden des Landes eine Schutzzone eingerichtet werden sollte, müsse überwunden werden, forderte er am Mittwoch nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Wenige Stunden zuvor hatte die syrische Luftwaffe zahlreiche Angriffe auf Ziele im Umland der Hauptstadt geflogen.
Die Forderung Ankaras, eine Schutzzone für Vertriebene auf der syrischen Seite der Grenze einzurichten, hat bisher international keine ausreichende Unterstützung erhalten. Nach Angaben der Regierung in Ankara leben rund 102.000 Flüchtlinge in 14 verschiedenen Lagern.
Syrien-Sondervermittler Lakhdar Brahimi und Chinas Außenminister Yang Jiechi riefen indes die syrischen Konfliktparteien erneut zu einer Waffenruhe auf. Das Land befinde sich in einer entscheidenden Phase, sagte Yang nach Angaben seines Ministeriums am Mittwoch bei einem Treffen mit Brahimi in Peking. Die Priorität sei, ein Ende der Gewalt zu erreichen und so bald wie möglich einen Prozess des politischen Übergangs einzuleiten. Russland und China haben im UN-Sicherheitsrat bisher drei Syrien-Resolutionen mit einem Veto blockiert.
Acht Tote bei Bombenanschlag in Damaskus
In Syrien wurden nach Angaben von Regimegegnern am Mittwoch 45 Menschen getötet. Unter den Opfern waren laut Aktivisten fünf Erwachsene und drei Kinder, die in Damaskus bei der Explosion einer Bombe unweit des Schreins der Sajjida Seinab ums Leben kamen. Der Schrein ist ein Pilgerziel für schiitische Muslime.
Am Mittwoch griffen Kampfpiloten nach Angaben der Opposition mehrere Ziele in den Ortschaften Arbien und Al-Ghuta im Umland von Damaskus an. Bei heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Aufständischen in den Provinzen Idlib und Aleppo soll es auf beiden Seiten zahlreiche Opfer gegeben haben.
dpa/okr - Bild: John MacDougall (afp)