Am ersten Tag des islamischen Opferfestes hat ein Selbstmordattentäter in einer afghanischen Moschee ein Blutbad angerichtet und nach neuesten Angaben mindestens 41 Menschen mit in den Tod gerissen. 50 Menschen seien bei der Explosion im größten Gotteshaus der Provinzhauptstadt Meimane verletzt worden, sagte der stellvertretende Provinzchef Abdul Sattar Bares am Freitag. Unter den Verletzten befinde sich auch der Polizeichef der Provinz Fardjab.
Berichten lokaler Medien zufolge hatten sich Hunderte Gläubige für das Fest Eid al-Adha in der Moschee im Nordwesten des Landes versammelt. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, der Attentäter habe seine Bombenweste in der Moschee gezündet, als die Menschen nach Ende der Gebete aus dem Gebäude strömten. Die meisten der Getöteten seien Zivilisten gewesen, darunter auch einige Kinder.
Unterdessen wurde der Provinzchef des afghanischen Geheimdienstes in eine Moschee in der westafghanischen Provinz Farah attackiert. Ein Angreifer in Polizeiuniform habe auf ihn geschossen, sagte ein Sprecher. Er haben ihn allerdings verfehlt und sei sofort festgenommen worden.
Eid-al Adha
Muslime versammeln sich am ersten Morgen des Opferfestes in Moscheen zu einem besonderen Festgebet. Eid-al Adha gilt als das wichtigste islamische Fest. Es wird am Ende der Hadsch, der Wallfahrt nach Mekka, von allen Pilgern sowie Gläubigen in der islamischen Welt gefeiert. Der afghanische Präsident Hamid Karsai rief die Taliban in seiner Rede an die Nation zum Opferfest auf, das Töten zu beenden. Sie sollten nicht weiter Moscheen, Krankenhäuser und Schulen zerstören.
Taliban-Führer Mullah Omar hatte am Mittwoch seine Kämpfer dazu aufgerufen, zivile Opfer möglichst zu vermeiden. Sonst würden die Feinde der Aufständischen sie für die Toten verantwortlich machen. Für den Bombenanschlag in Meimane übernahm zunächst niemand die Verantwortung.
In der nun getroffenen Provinz Fardjab war es in den vergangenen Jahren verhältnismäßig ruhig. Allerdings stieg in jüngster Zeit die Zahl der Attacken und Selbstmordanschläge. Erst vor zwei Tagen waren ein "Schatten-Gouverneur" der Taliban und 24 seiner Männer beim Angriff auf einen Kontrollpunkt getötet worden.
dpa/sh