Griechenland hat seine Angaben über die Defizit-Situation des Landes erneut nach oben korrigiert. Wie die nationale Statistikbehörde in Athen mitteilte, lag die Neuverschuldung im vergangenen Jahr bei 9,4 statt 9,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der Gesamtschuldenstand habe bei fast 171 Prozent der wirtschaftlichen Leistung des Landes gelegen.
Nach den internationalen Vorgaben muss Griechenland seinen Gesamtschuldenstand bis zum Jahr 2020 wieder auf 120 Prozent drücken. Um die Forderungen zu erfüllen, will die Regierung in Athen im kommenden Monat weitere Kürzungsmaßnahmen durch das Parlament bringen.
Auch die Haushaltsdefizite der anderen Euro-Krisenstaaten waren im Jahr 2011 größer als bisher erwartet. Nach Angaben des Statistischen Amtes der EU (Eurostat) vom Montag in Luxemburg war das spanische Defizit mit 9,4 Prozent fast einen ganzen Prozentpunkt höher als bisher angenommen. In Portugal gab es 4,4 statt 4,2 und in Irland 13,4 statt 13,1 Prozent Defizit. In Luxemburg (0,3) und Finnland (0,6 Prozent) war das Defizit am geringsten.
dradio/dpa/mh