"Der Europäische Rat verurteilt nachdrücklich, dass von syrischen Streitkräften Granaten auf türkisches Gebiet abgeschossen wurden", heißt es in einer Erklärung, die zum Abschluss des EU-Gipfels am Freitag in Brüssel beschlossen werden soll. Zugleich werden alle Seiten aufgefordert, eine Eskalation zu verhindern.
Die Staats- und Regierungschefs der EU appellieren an die syrischen Behörden, "die territoriale Unversehrtheit und die Souveränität aller Nachbarländer uneingeschränkt zu respektieren". Syrien hatte Anfang Oktober auf Ortschaften in der Türkei gefeuert.
Im Entwurf der Gipfelerklärung zeigen sie sich "zutiefst besorgt" über die Lage in Syrien und sichern dem UN-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi ihre Unterstützung zu. Alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrates werden aufgefordert, das ebenfalls zu tun. Im Sicherheitsrat wird eine Verurteilung des Regimes von Staatspräsident Baschar al-Assad von Russland und China blockiert.
Brahimi früher in Syrien
Brahimi wird bereits heute (Freitag) zu weiteren Gesprächen in Damaskus erwartet. Er will weiter versuchen, die Konfliktparteien von einer Waffenruhe während des islamischen Opferfestes Ende des Monats zu überzeugen. Ursprünglich wollte Brahimi erst am Samstag nach Syrien reisen.
Am Donnerstag waren in dem Land mindestens 135 Menschen bei Gefechten getötet worden. Nach Angaben von Rettungskräften kamen allein bei einem Luftangriff der syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Maaret-al-Numan 49 Menschen ums Leben, darunter auch 23 Kinder. Sie hatten in einem Wohnhaus und einer Moschee Zuflucht gesucht.
dpa/dradio/jp