In China wächst nach einer Umfrage die Sorge über korrupte Behörden und Politiker. Demnach hält die Hälfte der Befragten Korruption für ein "sehr ernstes Problem". Noch vor vier Jahren waren es nur 39 Prozent. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des "Pew Research Center" in den USA hervor. Korrupte Geschäftsleute seien nur für 32 Prozent der Befragten ein Problem.
Die größten Sorgen bereiten den Chinesen jedoch steigende Preise. Sechzig Prozent nannten Inflation als das größte Problem des Landes. An dritter Stelle folgte die immer größer werdende Schere zwischen Reich und Arm mit 48 Prozent. Für die Umfrage wurden mehr als 3100 Menschen in China befragt. Viele Chinesen glauben, dass ihrem Land schwerwiegende und wachsende Herausforderungen bevorstehen, so die Studie.
China bereitet sich auf den Parteikongress der regierenden kommunistischen Partei vor, auf dem eine neue Generation die Zügel übernehmen soll. Der Skandal um den gefallenen Spitzenpolitiker Bo Xilai und seine Frau hat die Wochen und Monate vor dem Kongress überschattet. Trotz der Versuche der Partei, sich von Bo zu distanzieren, glauben viele Chinesen, dass der Parteiapparat durch und durch korrupt sei.
dpa/rkr