Im Krieg in Afghanistan sind seit Jahresbeginn im Durchschnitt insgesamt 537 einheimische Polizisten und Soldaten pro Monat getötet oder verletzt worden. Das geht aus einer in der Nacht zu Mittwoch veröffentlichten Statistik der Internationalen Schutztruppe Isaf hervor. Die Polizei (ANP) hat 2012 demnach bislang durchschnittlich 292 Tote und Verwundete zu beklagen, die Armee (ANA) inklusive der jungen Luftwaffe 245.
Nach Angaben des Internetdienstes icasualties.org hat der Einsatz in Afghanistan dieses Jahr knapp 360 ausländische Soldaten das Leben gekostet. Zahlen zu Verwundeten unter den ausländischen Truppen liegen nicht vor.
Weiter hieß es in der Isaf-Mitteilung, Polizei und Armee verfügten nun über 337.187 Angehörige. Damit seien 96 Prozent des Ziels von 352.000 Sicherheitskräften erreicht. Polizei (Ziel 157.000 Angehörige) und Armee (Ziel 187.000 Angehörige) seien Ende 2013 voll einsatzbereit. Die Luftwaffe mit dann 8000 Soldaten solle Ende 2017 folgen. 85 Prozent der Ausbildung der Sicherheitskräfte erfolge inzwischen durch die Afghanen selber. Bei der Armee seien 100 Prozent der 2709 Ausbilder im Dienst, bei der Polizei 74 Prozent der 1497 Ausbilder. Bis Ende 2014 sollen die afghanischen Sicherheitskräfte im ganzen Land von der Nato-geführten Isaf übernommen haben.
Bis zu 85 Prozent der Rekruten könnten zu Beginn der Ausbildung weder lesen noch schreiben, hieß es in der Statistik weiter. Nach vier Wochen Unterricht hätten bis zu 90 Prozent dieser Rekruten das Leseniveau von Erst- bis Drittklässlern erreicht. Die Armee sei die am meisten respektierte nationale Institution Afghanistans. Die Polizei stehe im Ansehen "ebenfalls an hoher Stelle".
dpa/est - Archivbild: I. Sabeem (epa)