"Ich habe alles getan, um einen Krieg zu verhindern", sagte Karadzic zu Beginn seiner Verteidigung vor dem Tribunal in Den Haag. "Statt hier als Angeklagter zu erscheinen, sollte ich ausgezeichnet werden."
Der 67-jährige, der sich selbst verteidigt, will unter anderem beweisen, dass er keine Schuld am Völkermord von Srebrenica 1995 trägt. Bei dem schlimmsten Massaker in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der damaligen UN-Schutzzone bis zu 8000 muslimische Männer und Jungen ermordet. "Ich habe nie etwas gegen Muslime gehabt", betonte Karadzic, der sich den UN-Richtern vor allem als Psychiater und Dichter präsentierte.
Karadzic will zu seiner Verteidigung insgesamt 300 Zeugen aufrufen. Der mutmaßliche Kriegsverbrecher war 2008 nach 13 Jahren Flucht in Belgrad festgenommen worden. Sein Prozess hatte 2009 begonnen. Die Anklage hatte ihre Beweisführung im Mai abgeschlossen.
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