Die EU-Außenminister sprachen sich in Luxemburg dafür aus, Dublin angesichts der neuen EU-Krise nicht in die Ecke zu stellen und das irische Nein zu dem neuen Vertrag zu respektieren. Mehrere Minister riefen dazu auf, die Ratifizierung des neuen Vertrags fortzusetzen. Es gab bei dem Treffen bereits Vorschläge, Irland mit konkreten Zusicherungen - beispielsweise zu seiner Neutralität - zu einem zweitem Referendum zu bewegen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte unterdessen in Berlin ein «Europa der mehreren Geschwindigkeiten» ab. Spekulationen über alternative Szenarien, bei denen einzelne EU-Länder in der Zusammenarbeit weiter gehen als andere, machten derzeit keinen Sinn, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm. Auch der irische Außenminister Martin wies in Luxemburg dieses Konzept entschieden zurück. Die EU-Staats- und Regierungschefs werden von diesem Donnerstag an bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel über eine Strategie zur Rettung des bedrohten Lissabon Vertrags beraten.
Europa geht nach gescheiterter Volksabstimmung auf Irland zu
Die EU geht nach dem gescheiterten Referendum zum Vertrag von Lissabon demonstrativ auf Irland zu.