Begleitet wurde der Urnengang, bei dem am Sonntag auch Bürgermeister und regionale Parlamente gewählt wurden, von Fälschungsvorwürfen. Wahlbeobachter der Organisation Golos beklagten, dass etwa in Rjasan, Barnaul und Saratow massenhaft vorher ausgefüllte Wahlzettel in die Urnen gestopft worden seien. Ergebnisse werden für Montag erwartet.
Die Kremlpartei Geeintes Russland erklärte sich vielerorts zum Sieger, bevor es amtliche Ergebnisse gab. Die Oppositionspartei Jabloko kritisierte, dass Wahlbeobachter teils mit Gewalt behindert worden seien. Laut Wahlkommission gab es keine schweren Verstöße.
Am härtesten umkämpft war der Bürgermeisterposten der Moskauer Vorstadt Chimki mit 200.000 Einwohnern. Dort machte sich die Oppositionspolitikerin Jewgenija Tschirikowa Hoffnung auf das Amt.
In fünf Regionen - darunter in Rjasan und Brjansk - waren die Menschen zur Wahl eines Gouverneurs aufgerufen. Der Kreml hatte die 2004 abgeschafften Wahlen wieder eingeführt, um den Menschen nach den Protesten des vergangenen Winters gegen Wahlfälschungen mehr Mitsprache einzuräumen. Beobachter beklagten aber ein Klima der Einschüchterung, weshalb die Opposition als chancenlos galt.
dpa