Der Vorfall, der den Royal Marines zur Last gelegt wird, habe sich nach einem Gefecht mit Rebellen ereignet, zitierte die Nachrichtenagentur PA am Freitag einen Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums. "Dabei waren keine Zivilisten beteiligt." Da die Untersuchungen noch liefen, wollte der Sprecher nach den Verhaftungen am Donnerstag zunächst keine Details nennen. Die britische Militärjustiz befasse sich nun mit dem Fall.
Erstmals im Afghanistan-Konflikt sind Soldaten aus Großbritannien wegen Mordverdachts festgenommen worden. Nach Einschätzung britischer Medien wie der BBC handelt es sich um Mitglieder der "3 Commando Brigade", die zwischen April und Oktober in der südlichen Unruheprovinz Helmand stationiert waren. Laut BBC kamen 23 Soldaten des Kommandos in dem Sommer ums Leben, viele weitere wurden verletzt.
Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums reagierte erfreut auf das Bekanntwerden der Festnahmen: "Dies ist ein guter Schritt, der wesentlich dabei helfen kann, Verlusten in Afghanistan vorzubeugen - insbesondere zivilen Opfern", sagte Mohammad Zaher Azimi. Es sei wichtig, dass die britischen und die Nato-Streitkräfte das Kriegsrecht respektierten, betonte der Ministeriumssprecher.
dpa/mh