Parteien aus dem linken und liberalen Spektrum errichteten am Freitag auf dem Tahrir-Platz in Kairo Tribünen für eine seit Wochen geplante Protestaktion gegen den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi.
Die Islamistenbewegungen des Landes riefen ihre Anhänger ebenfalls auf, am Nachmittag in mehreren Städten zu protestieren. Die kurzfristig angekündigten Demonstrationen der Islamisten haben jedoch eine andere Stoßrichtung. Sie stehen unter dem Motto "Säuberung der Justiz".
Präsident Mursi hatte am Donnerstag den Generalstaatsanwalt, Abdelmagid Mahmud entlassen. Hintergrund dafür war ein Freispruch für 24 ehemalige Funktionäre. Diese waren verdächtigt worden, einen Angriff berittener Schlägertrupps auf Demonstranten im Februar 2011 organisiert zu haben.
Die Staatsmedien berichteten jedoch später, der Generalstaatsanwalt wolle im Amt bleiben. Mahmud sagte, Mursi dürfte ihn gar nicht entlassen. Der Generalstaatsanwalt könne nur selbst seinen Rücktritt anbieten, und das habe er nicht vor.
Die sogenannte Revolutionsjugend kritisierte den Protest der Islamisten. Ein Sprecher sagte, wer an der Macht sei, habe kein Recht zu demonstrieren.
dpa/mh