Der Armeechef des Landes kündigte an, die Vergeltungsschläge an der Grenze auszuweiten, falls der Beschuss mit Artilleriefeuer aus Syrien anhalten sollte.
Seit einem Parlamentsbeschluss für eine mögliche Militärintervention in Syrien werden die türkischen Truppen im Grenzgebiet seit vergangener Woche laufend verstärkt. Auch zusätzliche Kampfflugzeuge wurden in die Region verlegt.
Die syrische Führung warf unterdessen der Türkei vor, sie habe die jüngsten Angriffe an der Grenze selbst inszeniert.
Die regierungsnahe syrische Tageszeitung "Al-Watan" schrieb am Mittwoch, Ziel dieser Taktik sei es, die Einrichtung eines "befreiten Gebietes" im Norden der syrischen Provinz Idlib durchzusetzen. Die Zeitung, die einem Cousin von Präsident Baschar al-Assad gehört, spekuliert: "Die Türkei will eine Pufferzone auf syrischem Gebiet durchsetzen, die dann angeblich von der "Freien Syrischen Armee" kontrolliert wird, praktisch aber von der türkischen Armee geschützt wird." In diesem Gebiet sollten dann nach dem Willen der Türkei Lager für Vertriebene entstehen.
Aktivisten berichteten am Mittwoch von heftigen Kämpfen in den Provinzen Idlib und Homs. In Idlib hätten die Regierungstruppen zehn Menschen getötet. Unter den Toten sei ein Deserteur. In Homs seien zahlreiche Familien in Richtung Libanon geflohen, hieß es. Am Dienstag waren nach Informationen der oppositionellen Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter landesweit mehr als 200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 51 Angehörige der Regierungstruppen.
br/dpa/mh - Archivbild: Bulent Kirik (afp)