Der 54-jährige Islamist Abu Hamza soll an einer Geiselnahme 1998 im Jemen beteiligt gewesen sein, bei der vier Menschen getötet wurden. Zudem soll er ein Jahr später mitten in den USA ein Terrorcamp errichtet haben. Ihm droht lebenslange Haft.
Nach jahrelangem juristischen Tauziehen war er am Wochenende an die USA ausgeliefert worden. In Großbritannien saß Abu Hamza wegen Aufrufs zu Rassenhass und Mordanschlägen in Haft. Er hatte im Norden Londons ein islamistisches Zentrum aufgebaut. Die USA versuchten seit acht Jahren, seine Auslieferung durchzusetzen. Hamza wehrte sich bis zuletzt erbittert dagegen.
Zwei Mitangeklagte hatten bereits am Samstag auf nicht schuldig plädiert. Sie sollen für die verheerenden Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania verantwortlich sein. Bei der Doppelattacke waren 1998 mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.
Abu Hamza, ein gebürtiger Ägypter mit britischem Pass, hat nur ein Auge und eine Metallkralle statt der rechten Hand. Die Verletzungen soll er sich im "Heiligen Krieg" gegen die Sowjets in Afghanistan zugezogen haben.
Der High Court in London hatte am Freitag in letzter Instanz einen Versuch Abu Hamzas zurückgewiesen, die Auslieferung zu verhindern. Abu Hamza hatte zuletzt Gesundheitsgründe angeführt und erklärt, er leide an Depressionen.
dpa - Bild: Jane Rosenberg (afp)