UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert das Regime von Präsident Baschar al-Assad auf, einseitig eine Waffenruhe auszurufen. Die Situation sei inakzeptabel, sagte er nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten François Hollande in Paris.
Die Regierungstruppen sollten sofort alle Kampfhandlungen einstellen. Sobald dies geschehen sei, müsse die Waffenruhe auch von der Opposition akzeptiert werden. Ban sagte, Drittstaaten sollten keine weiteren Waffen mehr an die Konfliktparteien liefern.
Nach Informationen der BBC benutzen die syrischen Rebellen inzwischen auch Waffen aus den Beständen der Armee von Saudi-Arabien. Der britische Sender berichtete, die Kämpfer hätten einem BBC-Team verboten, in der Stadt Aleppo drei Kisten zu filmen, die von einem Waffenhersteller stammten und an die saudische Armee adressiert waren. Wichtigster Waffenlieferant des Regimes ist Russland.
Unterdessen machte NATO-Generalsekretär Rasmussen deutlich, dass die Allianz der Türkei im Konflikt mit Syrien notfalls zur Seite stehen wird. Es gebe bereits entsprechende Pläne, erklärte Rasmussen in Brüssel. Dort beraten die Verteidigungsminister der 28 NATO-Staaten über eine effizientere Verwendung der Militärausgaben.
Explosion in Damaskus
Nach einem Granatenangriff der Regierungstruppen auf den syrischen Ort Al-Atarib in der Nähe der türkischen Grenze wurden am Dienstag 19 Verletzte von Angehörigen in die Türkei gebracht. Das meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Eine Mörsergranate sei dort in einem Wohnviertel detoniert, viele Menschen seien getötet und verletzt worden. Eine in die Türkei gebrachte Syrerin starb, die anderen Verletzten wurden in verschiedenen Krankenhäusern in Antakya behandelt.
In einem belebten Viertel der Hauptstadt Damaskus detonierte ein Sprengsatz. Nach Angaben von Augenzeugen galt der Anschlag in der Nähe des Abbassiden-Platzes einem Fahrzeug der Sicherheitskräfte. Eine Gruppe militanter Islamisten bekannte sich unterdessen zu einem Anschlag auf den Geheimdienst der syrischen Luftwaffe am Montagabend. Verlässliche Angaben zu möglichen Opfern liegen nicht vor. Landesweit zählte die Opposition am Dienstag 90 Tote, darunter 28 Angehörige der Regierungstruppen.
dpa/dradio/mh - Bild: Eric Feferberg (afp)