Nach erneuten Granateinschlägen auf türkischem Boden feuerte die Armee des Nato-Mitglieds gestern zurück. Damit beschoss die Türkei zur Vergeltung bereits den vierten Tag in Folge Ziele im Nachbarland. Offiziell werteten die türkischen Behörden den Vorfall aber nicht als Angriff auf ihr Land. Dennoch warnte Außenminister Ahmet Davutoglu: «Jeder künftige Angriff auf die Türkei von woher auch immer wird zum Schweigen gebracht.»
US-Verteidigungsminister Leon Panetta äußerte sich unterdessen besorgt über die Entwicklung an der türkisch-syrischen Grenze. Die jüngsten Artillerieduelle gäben «Anlass zu zusätzlicher Sorge, dass sich dieser Konflikt ausweitet». Die Lage zwischen Syrien und der Türkei ist explosiv, seit am Mittwoch im türkischen Akcakale nahe der syrischen Grenze eine Mutter und ihre vier Kinder durch Granaten starben. Wenig später beschoss die Türkei erstmals Ziele in Syrien.
Bei schweren Kämpfen in Syrien starben gestern landesweit mindestens 110 Menschen, wie aus Oppositionskreisen verlautete. Syriens Verteidigungsminister unterstrich am Abend nach CNN-Angaben die Entschlossenheit der Streitkräfte, die «verbliebenen Reste der Terroristen zu eliminieren, wo auch immer sie sich befinden».
dpa/est