Die Euro-Schuldenkrise schlägt voll auf den Arbeitsmarkt durch. Im August hat die Arbeitslosigkeit in den 17 Euro-Ländern einen neuen Rekord erreicht. 18,2 Millionen Menschen waren ohne Job - so viele wie noch nie seit Einführung des Euro.
Das entsprach einer Quote von 11,4 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat Juli wurden 34.000 mehr Arbeitslose gezählt, gegenüber dem Vorjahr war es ein Anstieg von mehr als zwei Millionen.
Seit mehr als einem Jahr steigt die Arbeitslosigkeit stetig. Besonders angespannt ist die Lage in den südeuropäischen Euro-Krisenländern Spanien, Griechenland, Portugal und Zypern. Auftragsverluste, Firmenpleiten und Entlassungen belasten dort den Arbeitsmarkt. In Spanien ist jeder Vierte ohne Arbeit, in Griechenland inzwischen ebenfalls fast jeder Vierte. Portugal (15,9 Prozent) verzeichnete ebenso wie Griechenland binnen Jahresfrist die höchsten Zuwächse. Das krisengeschüttelte Italien liegt mit einer Quote von 10,7 Prozent im Mittelfeld.
Hohe Arbeitslosenzahlen bremsen direkt die Konjunktur. Wenn die Menschen weniger Geld verdienen, können sie weniger kaufen, wodurch der private Konsum - eine wesentliche Stütze des Wirtschaftswachstums - einbricht. Auch in der EU als Ganzes kletterten im August die Arbeitslosenzahlen weiter. In den 27 EU-Ländern waren 25,5 Millionen Menschen ohne Job, das entsprach einer Quote von 10,5 Prozent. Besonders betroffen sind Jugendliche: 5,5 Millionen junge Menschen unter 25 Jahren waren in der EU ohne Arbeit - eine Quote von 22,7 Prozent.
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