Der SPD-Vorstand hat Peer Steinbrück einstimmig zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2013 nominiert. Dies bestätigte Parteichef Sigmar Gabriel am Montag.
Die endgültige Kür zum Herausforderer von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll am 9. Dezember auf einem Sonderparteitag in Hannover erfolgen.
Der frühere Bundesfinanzminister war in der Vergangenheit immer wieder in Konflikte mit der Parteilinken geraten, auch weil er offen Kritik an manchen Entwicklungen in der SPD äußerte. Doch hatte zuletzt auch der linke Flügel im 35-köpfigen Parteivorstand Steinbrück Unterstützung zugesichert, der für sich persönlich im kommenden Bundestagswahlkampf «etwas Beinfreiheit» eingefordert hatte.
«Es gibt nur noch einen Kandidaten. Damit hat sich die Sache erledigt», sagte die Sprecherin der Parteilinken, die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis. Das Verfahren zur Auswahl sei aber befremdlich gewesen, sagte sie mit Blick auf die überstürzte Kür. Auch in den Landesverbänden gebe es eine breite Zustimmung für Steinbrück, sagte der bayerische SPD-Chef Florian Pronold. «Wir freuen uns, dass er nächster Kanzler wird».
Die Bundestagswahl findet wahrscheinlich im September 2013 statt. Da Parteichef Gabriel und der Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier, nicht antreten wollten, war der Weg für den 65-jährigen Steinbrück frei geworden. Gabriel hatte den Vorschlag am Freitag öffentlich verkündet, weil der Verzicht Steinmeiers durchgesickert war. Intern war die Personalie innerhalb der sogenannten Troika schon länger klar. Ziel der SPD ist die Bildung einer rot-grüne Koalition.
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