Bei einem Gefecht zwischen afghanischen Sicherheitskräften und verbündeten ausländischen Truppen sind fünf Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind auch zwei Angehörige der Internationalen Schutztruppe Isaf. Ein Soldat und ein ziviler Isaf-Mitarbeiter seien bei dem mutmaßlichen "Insider-Angriff" in der an Kabul angrenzenden Provinz Wardak ums Leben gekommen, teilte die Schutztruppe am Sonntag mit.
Ein Sprecher der Provinzregierung sagte, außer den beiden Ausländern seien drei afghanische Soldaten gestorben. Ein Streit zwischen den Ausländern und den Afghanen bei einer gemeinsamen Operation am Samstagabend habe zu einem Feuergefecht geführt.
Zur Nationalität der getöteten Ausländer äußerte sich die Isaf zunächst nicht. Die "New York Times" berichtete, es habe sich um Amerikaner gehandelt.
Die Zahl von "Insider-Angriffen" afghanischer Sicherheitskräfte auf Isaf-Soldaten hat dramatisch zugenommen. Mit dem jüngsten Vorfall in Ostafghanistan wurden in diesem Jahr bereits 53 Isaf-Angehörige getötet. Im vergangenen Jahr waren es 35. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete unter Berufung auf einen internen Bericht des Bundesnachrichtendienstes (BND), die Zahl dieser Angriffe auf westliche Soldaten werde weiter zunehmen.
Wegen der zunehmenden Bedrohung hatte die Isaf vor knapp zwei Wochen die Zusammenarbeit mit den afghanischen Sicherheitskräften eingeschränkt. Dieses sogenannte "Partnering", bei dem Afghanen und Ausländer beispielsweise gemeinsam auf Patrouille gehen, gilt als Kernelement für die Ausbildung der einheimischen Sicherheitskräfte. Sie sollen Ende 2014 die Verantwortung im ganzen Land übernehmen. Dann soll ein Großteil der ausländischen Soldaten abgezogen sein.
dpa/mh