Die Polizei bezifferte die Zahl der Demonstranten auf 4500. Dies war bereits die dritte Kundgebung in fünf Tagen gegen die von der Regierung beschlossenen rigiden Sparmaßnahmen.
Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung, die Auflösung des Parlaments und die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Die Polizei hatte die Zufahrtsstraßen zum Abgeordnetenhaus hermetisch abgeriegelt. Die Sicherheitskräfte hatten Warnungen erhalten, dass 500 gewaltbereite Extremisten aus verschiedenen Teilen Spaniens nach Madrid gezogen seien und möglicherweise versuchen könnten, das Parlament zu erstürmen.
Die Madrider Präfektin Cristina Cifuentes wies darauf hin, dass die Demonstration nicht angemeldet und daher auch nicht genehmigt worden sei. Die Polizei ging jedoch nicht gegen die Demonstranten vor. Die meisten Teilnehmer der Kundgebung verließen den Neptun-Platz vor Mitternacht. Nur ein paar Hundert harrten noch vor den Absperrungen der Polizei aus, wurden aber später von den Beamten vertrieben.
Dabei gab es nach Angaben der Rettungsdienste zwölf Verletzte und zwei Festnahmen. Am vergangenen Dienstag waren bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten 64 Menschen verletzt und 35 mutmaßliche Gewalttäter festgenommen worden.
dpa/rkr - Bild: Dominique Faget (afp)