Der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi soll im Wüstensand einen Goldschatz vergraben haben. Das berichtete die libanesische Tageszeitung "Al-Diyar" auf ihrer Website. In Libyen sorgte der Bericht am Sonntag für einige Aufregung - vor allem, weil es bislang keine konkreten Angaben zu dem Ort gibt, an dem das Gold lagern soll. Gaddafis früherer Geheimdienstchef Abdullah Senussi, der Anfang September von Mauretanien an Libyen ausgeliefert worden war, soll bei Verhören Hinweise auf den Schatz geliefert haben.
In der Hauptstadt Tripolis und in Bengasi begann am Samstag eine Kampagne zum Einsammeln der Waffen aus dem Krieg zwischen den Revolutionären und den Gaddafi-Truppen im vergangenen Jahr. Die libysche Zeitung "Al-Watan" meldete, in Bengasi hätten 840 Menschen insgesamt 16.000 Schuss Munition und 600 Waffen abgegeben. Wer den staatlichen Sicherheitsbehörden große Mengen von Waffen übergebe, werde dafür mit einem Auto belohnt, hieß es.
Die Entwaffnungskampagne ist Teil der Strategie der libyschen Übergangsregierung mit dem Ziel, die Brigaden der Revolutionäre aufzulösen, die sich während des Krieges gebildet hatten. Die Website "Libya al-Youm" meldete am Sonntag, 735 ehemalige Kämpfer hätten sich inzwischen für die Arbeit beim Geheimdienst gemeldet. Aus Tripolis lagen zunächst keine konkreten Zahlen vor.
Nur wenige wissen wo Gold ist
"Al-Diyar" schrieb, Ex-Geheimdienstchef Senussi habe betont, nur einige frühere Offiziere und einer der Gaddafi-Söhne wüssten, wo das Gold sei. Für die Lagerung der Goldbarren sei eigens ein Kellergewölbe gebaut worden. In Tripolis hieß es inoffiziell, die Regierung habe die Suche nach dem Gold aufgenommen.
Senussi sagte nach Angaben der libanesischen Zeitung weiter, Gaddafi habe den Goldvorrat während der Zeit angelegt, als die USA, die EU und die Vereinten Nationen Sanktionen gegen Libyen wegen der Unterstützung von Terrorismus beschlossen hätten.
Die UN-Sanktionen waren 1992 verhängt worden. 2003 wurden sie wieder aufgehoben. Gaddafi war im Oktober 2011 von Rebellen gefangen genommen und getötet worden.
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